Vogelperspektive

Sven Svenson

Lückenfüller
#4
Das Interesse auf den Sitzplätzen war bisher gelinde gesagt bescheiden. Auf den Stehplätzen ist das anders.
Danke, dass doch noch ein paar Exemplare den Weg über den Zaun zu den Sitzplätzen geschafft haben ;) Als ich meins gekauft habe, standen doch einige Interessenten um den Verkäufer rum.

Übrigens: Schönes Produkt, für das ich gerne auch einen Batzen bezahlt habe. Bin noch nicht durch mit allen Artikeln/Storys, aber alleine schon das Layout und der Druck überzeugen(y)
 

kimmo

Stammspieler
#7
gut geschrieben, Kompliment. könntet ihr mehr machen. von mir aus könnt ihr das auch einfach auf ein papier drucken und die kosten tief halten (den franken plus Trinkgeld bezahle ich auch so). das poster hängt doch eh keine sau auf :D
 

fredyy

Hockeygott
#11
Also falls es irgendwie die Möglichkeit geben sollte, in diesen PO noch Publikum ins Stadion zu lassen, dann sollten man den Leuten von Stehplatz Schluefwäg den Vorzug geben
 

Emilius

Törliöffner
#13
Auf solche gedankenspiele sollten wir uns lieber nicht einlassen. Alle wollen wieder kloten sehen und mit selektion tun wir uns keinen gefallen als club und als fans.
 
#18
Aus dem heutigen Tagi, von Marco Keller

Der Optimismus ist zurück

Klotens Vorkämpfer sucht noch sein Skorer-Gen

Der EHC gab am Wochenende zwei kräftige Lebenszeichen von sich. Captain Marc Marchon sieht aber weiter deutliches Steigerungspotenzial – beim Team und bei sich persönlich.

Sie waren dran, ganz lange. Der Klassenunterschied, den Skeptiker befürchtet hatten, er war zwischen Aufsteiger Kloten und dem aktuellen Mass aller Schweizer Eishockey-Dinge aus Zug nicht zu sehen, auch wenn die Zentralschweizer ein territoriales Übergewicht hatten. Mit dieser Tatsache hätten sie gut leben können, befand Marc Marchon nach Spielende. Eigentlich: «Die Zuger waren schon besser, aber damit haben wir gerechnet. Wir blieben aber dran und wollten am Schluss unsere Konter fahren. Es ist schade, dass wir dann etwas den Kopf verloren, zu viele Strafen nahmen und uns so um diese Möglichkeit brachten.» Vier an der Zahl waren es in den letzten zehn Minuten, eine doppelte Überzahl nutzte der EVZ zum 3:1. Damit war die Partie entschieden.

Mit der letztlich zu klaren Niederlage endete ein Wochenende, das aus Sicht des EHC dennoch viel Positives brachte. Den ersten Sieg, in Lugano, und die Erkenntnis, auch gegen die Zuger nicht chancenlos zu sein. Eine gute Bilanz, speziell, wenn man bedenkt, dass das Team vorher innert vier Tagen 16 Auswärtstore kassiert hatte. «Der Sieg in Lugano hat sehr gutgetan», bestätigt Marchon, «und generell habe ich mich am meisten über den Teameffort gefreut. Alle gehen miteinander und füreinander, jeder kämpft. Wir haben viele kleine Sachen besser gemacht, die wir angesprochen hatten.»

Es bleibt aber auch die Erkenntnis, dass der Erfolg im Oberhaus – im Gegensatz zur Swiss League – zwingend über kämpferische Mittel führt. Neu ist diese Tatsache zwar nicht, sie sei aber vielleicht etwas in Vergessenheit geraten, denkt Marchon: «In der Vorbereitung lief es uns phasenweise so gut, dass wir dachten, es werde etwas weniger schwieriger als befürchtet. Dann sind wir reingelaufen, jetzt gilt es, daraus zu lernen.»

Der zweitjüngste Captain der Liga
Wer sich bei Kloten auf die Suche nach einem Vorkämpfer macht, der wird in der Person von Marc Marchon fündig. Der linke Flügel geht vors gegnerische Tor, dahin, wo es blaue Flecken gibt, und arbeitet bei Bedarf auch zurück. Zudem scheut er sich nicht, sich mit gegnerischen Leithammeln anzulegen: Gegen Bern wanderte er gemeinsam mit Chris DiDomenico schon nach 34 Sekunden auf die Strafbank, am Wochenende schreckte «MM» auch vor Calvin Thürkauf und Fabrice Herzog nicht zurück. Diese Spielweise, die an Tristan Scherwey oder Chris Baltisberger erinnert und angesichts seines 2024 auslaufenden Vertrags Begehrlichkeiten wecken dürfte, wird teamintern geschätzt: In Abwesenheit des verletzten Steve Kellenberger ist der 27-Jährige Captain. Der zweitjüngste ligaweit hinter Genfs Noah Rod.

Ihn auf das physische Element zu reduzieren, wäre grundfalsch. Im Vorjahr war Marchon auch Topskorer der Klotener und wurde in der Playoff-Finalserie gegen Olten zum MVP gekürt. Diese offensive Leichtigkeit, sie geht ihm zurzeit noch ab, gegen Lugano gelangen ihm mit einem Tor und einem Assist aber die ersten Saisonskorerpunkte. Unruhig ist er nicht: «Im letzten Jahr ging einfach jeder Puck rein, nun ist es etwas mühsamer. Ich habe aber genügend Chancen und auch gute Chancen. Ich muss einfach hart weiterarbeiten und entschlossen in den Abschluss gehen.» Auch gegen Leonardo Genoni hatte er eine sehr gute Möglichkeit, welche die Zuger Lebensversicherung aber gekonnt zunichtemachte.
Er will wieder treffen wie auf Schalke
Marc Marchon hat allen Grund, zuversichtlich zu sein. Er hat im Sommer sehr hart trainiert, die Basis für eine weitere erfolgreiche Saison stimmt. Daneben hat er sich auch auf einem anderen Gebiet profiliert: Er absolvierte eine Sportmanagement-Weiterbildung der Universität St. Gallen und zeigt sich begeistert. «Der Austausch mit vielen unterschiedlichen, aber ähnlich tickenden Personen aus der Sportszene und die Qualität des Unterrichts waren enorm bereichernd.» Dass er sportartenübergreifend ein Skorer-Gen hat, bewies er im Fussball: Beim Spiel gegen eine Auswahl von Schalke 04 in Gelsenkirchen liess er sich nicht weniger als fünf Tore gutschreiben, auch die Fussball-Legenden und Mitstudenten Jens Lehmann und Johan Vonlanthen waren begeistert. Dass ihn Vaduz-Sportchef Franz Burgmeier, der in jener Partie als Trainer fungierte, gleich ins Ländle holen wollte, sei aber nur ein Gerücht. «Nein, nein, meine Liebe gehört weiter uneingeschränkt dem Eishockey, und hier bin ich auch besser aufgehoben. Jetzt muss es einfach wieder anhängen», lacht die Frohnatur Marchon.

Fast eine Woche bleibt nun bis zum nächsten Heimspiel am Freitag gegen Ambri-Piotta. Auch gegen die Leventiner sei vor allem die richtige Einstellung wichtig, sagt Marchon: «Wir müssen wissen, dass wir der Underdog sind, und wenn wir mit diesem Mindset ins Spiel gehen, sollte es gut kommen.»
 
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