Tagi Artikel | Dominic Duss , Angelo Rocchinotti | Publiziert heute um 09:34 Uhr | Leicht abgekürzt
Der EHC Kloten ist bereits in die zweite Hälfte der Qualifikation gestartet – mit einem 4:2-Sieg bei den Rapperswil-Jona Lakers. Nur Ambri, Zug und Servette konnten die Zürcher Unterländer bislang nicht bezwingen. Mit 36 Punkten liegt der Aufsteiger auf Rang 9 und hat alle Erwartungen übertroffen. So wie zwei seiner Spieler, während einige sie erfüllten und andere gar nicht. Das zeigen die Noten der Klotener nach 27 Partien in der National League.
Juha Metsola, Note 5
Als Topgoalie aus der KHL gekommen, tastete sich der Finne an unsere Liga heran. Das gelang ihm, die Fangquote liegt nun bei 90,47 Prozent. 16-mal in der Startformation, trug er zu 7 Siegen (1 nach Penaltyschiessen) bei. Mit ihm hat der EHC stets Chancen zu punkten. Kristallisiert er sich demnächst als Nummer 1 heraus?
Sandro Zurkirchen, Note 4–5
Sicherte gegen Lausanne den einzigen EHC-Shutout (1:0) und glänzte im November noch mit der besten Fangquote der Liga, überzeugte zuletzt aber nicht mehr so. 3,52 Gegentore pro Spiel sind zu viel, nur Ajoies Ciaccio kassierte mehr. Muss sich behaupten, wenn er die nächste Chance erhält.
Jesper Peltonen, Note 5
Tritt meist solid auf, ist im Boxplay ein sicherer Wert und blockt viele Schüsse. Aus der Defensive nicht mehr wegzudenken. Getroffen hat der Finne mit Schweizer Lizenz zwar erst einmal, fehlte allerdings einige Spiele verletzt.
Lucas Ekestahl-Jonsson, Note 5
Der Schwede mit hervorragender Spielübersicht trägt viel Verantwortung in den Special Teams, ist ein Leader im Powerplay. Erhielt dort am meisten Eiszeit aller Verteidiger und verbuchte die Hälfte seiner 10 Assists. Erst zwei Tore.
Steve Kellenberger, Note 5
Passte sich schnell wieder dem höheren Niveau an. Der Ur-Klotener und frühere Stürmer spielt nun in der Defensive, und er hat die beste Plus-Minus-Bilanz (10). Die Jungen profitieren von seiner Routine, mit seinem unermüdlichen Kampfgeist treibt er auch sie an.
Matteo Nodari, Note 4–5
Handelte sich zu Saisonbeginn unnötige Strafen ein, zügelte dann sein südländisches Temperament. Spielt im Boxplay eine zentrale Rolle. Licht- und Schatten wechseln sich ab.
Simon Kindschi, Note 4
Fiel weniger positiv auf als letzte Saison. Der Bündner hat am drittmeisten durchschnittliche Eiszeit im Boxplay und fand seine neue Rolle im Team. Hat mit 20 Strafminuten am meisten aller Verteidiger.
David Reinbacher, Note 6
Entwickelte sich prächtig. Erstaunlich, wie der 18-Jährige für sein Alter auftritt. Steckt Fehler gut weg. Mit 13 Skorerpunkten (2 Toren) ist er der produktivste EHC-Verteidiger und jener mit der zweitmeisten Eiszeit pro Spiel. Bestechend ist seine Plus-Minus-Bilanz (9). Noch nie jagten so viele NHL-Scouts in der Schweiz einem Talent nach.
Nicholas Steiner, Note 4–5
Fand den Tritt auf höherem Niveau, blühte neben Ekestahl-Jonsson richtig auf und erledigte seine Aufgaben zuletzt zuverlässig. Muss nun eine Oberkörperverletzung auskurieren.
Flurin Randegger, Note 3–4
Sollte mit seiner Erfahrung auf höchster Stufe deutlich stabiler spielen statt so fehlerhaft und ungestüm. Wurde deshalb nur noch selten eingesetzt. Kann sich der 34-Jährige nicht steigern, muss er vermehrt zuschauen.
Luca Capaul, Note 3–4
Konnte sein Talent zu wenig ausspielen, dabei hat der 23-Jährige unbestritten welches. Blieb weit unter den Erwartungen. Mit Folgen: Nur 16-mal durfte er auflaufen, einzig Junior Luca Deussen hat weniger durchschnittliche Eiszeit pro Partie.
Arttu Ruotsalainen, Note 5
Beständig, nur nicht beim Skoren. 4 seiner 6 Tore bejubelte der Finne in einem Heimspiel (5:2 gegen Biel), reüssierte seither in 6 Begegnungen kein weiteres Mal mehr. Keiner gab so viele Torschüsse (94) ab – und verfehlte das Ziel so oft.
Jonathan Ang, Note 6
Der flinke Kanadier mit malaysischen Wurzeln, der letzte Saison noch bei Thurgau spielte, gehört zweifelsohne zu den Attraktionen der Liga. Er bringt Tempo ins Spiel, begeistert mit spektakulären Toren (13) und Pässen (12 Assists) und blieb nur in 7 Partien ohne Skorerpunkt.
Miro Aaltonen, Note 4–5
20 Punkte (6 Tore) sind eine gute Ausbeute, 9 davon sammelte er in Überzahl. Die Passqualität des besten Powerplay-Schützen (4 Treffer) der Mannschaft stellt die Gegner vor Probleme. Zuletzt fiel der finnische Olympiasieger aber etwas ab.
Eric Faille, Note 4
Nur ein Powerplay-Tor schoss der Kanadier. Auch mehr als 11 Skorerpunkte wurden vom Topskorer der letzten Saison erwartet. Stark ist seine Defensivarbeit, von allen Angreifern blockte er am meisten Schüsse.
Marc Marchon, Note 5
Bringt gesunde Aggressivität ins Spiel und ärgert die Gegner. Entfaltete sich in Überzahl noch nicht richtig, da holte er erst 1 Assist von total 6 – als Schweizer mit zweitmeister Eiszeit (nach Simic) im Powerplay.
Dario Meyer, Note 4
War vor Saisonstart die grosse Hoffnung der Schweizer, wurde aber vom Verletzungspech eingeholt. Nur 15 Spiele konnte der 26-Jährige bestreiten und brachte so seine Skorerqualitäten nie richtig aufs Eis.
Jordann Bougro, Note 3–4
Erhielt mehr als doppelt so viel Eiszeit wie in der Vorsaison mit Fribourg, setzte für seine Verhältnisse aber zu wenig Akzente. Seine 4 Skorerpunkte (1 Tor) fuhr der französische Nationalspieler mit Schweizer Lizenz alle im Powerplay ein.
Axel Simic, Note 4
Wechselte einen Tag vor Saisonbeginn von Davos nach Kloten und sollte die Torproduktion ankurbeln. Nun steht er bei erst vier Saisontreffern und weist die schlechteste Plus-Minus-Bilanz (–14) des Teams auf.
Martin Ness, Note 3–4
Gewann im Schnitt jedes zweite Bully, doch daneben ist von einem mit so viel NL-Erfahrung mehr zu erwarten. Obwohl der ehemalige ZSC-Junior noch nie ein regelmässiger Skorer war, hat er offensiv noch Luft nach oben.
Patrick Obrist, Note 4
Bekundete zwischendurch Mühe mitzuhalten, der Österreicher war allerdings sehr bemüht und konnte sich immer wieder mal positiv in Szene setzen. Hat durchaus Steigerungspotenzial.
Kevin Lindemann, Note 3–4
Je ein Tor und ein Assist in 21 Spielen mit je über 11 Minuten Einsatzzeit, das genügt nicht. Der 20-Jährige darf mehr wagen, was er in Schweden und Nordamerika gelernt hat.
Michael Loosli, Note 4
Traf in seinem 24. Spiel (in Rapperswil-Jona) zum ersten Mal, das sagt schon einiges. Der Emmentaler hat mehr drauf, das hatte er zuvor bei den Lakers und SCL Tigers gezeigt.
Harrison Schreiber, Note 4
Sah in Zweikämpfen nicht so gut aus, verlor zudem oft die Scheibe. Trotz 5 Skorerpunkten (2 Tore) aus 15 Partien: Der 21-Jährige muss konstanter werden.
Andri Spiller, Note 3–4
20 Spiele, im Schnitt nur 8:08 Minuten eingesetzt (tiefster Wert im Team) und null Skorerpunkte. Das zeigt klar: Der 27-jährige Bündner kam nicht über das Swiss-League-Niveau hinaus. Fragt sich, ob er es überhaupt noch schafft.
Alexei Dostoinov, Note 3
Schaffte es nur 7-mal in die Startformation. Schon letzte Saison überzeugte der schweizerisch-russische Doppelbürger (33) wenig, bisher war er ungenügend für die National League.
Niki Altorfer, Note 3
Verbrachte seine gesamte Karriere, insgesamt 14 Jahre, in der Swiss League und scheint dort besser aufgehoben zu sein. Erzielte er letzte Saison in 63 Partien noch 27 Tore, kam er heuer erst zu 9:22 Minuten Eiszeit pro Spiel. Akzente konnte der ehemalige ZSC-Junior keine setzen.
Nicht bewertet
Jordan Schmaltz; der US-Verteidiger konnte nach langer Verletzungspause erst dreimal mitspielen.
Luca Deussen; der Junior in der Verteidigung kam erst in 6 Spielen zum Einsatz.