Alles zum Viertelfinale gegen die ZSC Lions

NHL = jede Franchise hat einen Markt, welcher mind. so gross wie die ganze CH ist... ca. 50% der Einnahmen gehen jeweils an die Spieler und Besitzer. Verglichen mit den "hohen" Eintrittspreisen bei uns legst Du dort für einen Platz, wo Du einen Feldstecher benötigst, schnell einen dreifachen Betrag hin. Und das feine Light-Bier kostet läppische 15 Eier. Natürlich bin ich ein Eishockeyliebhaber und schaue gerne über den Teich, aber das sollte man nicht 1:1 mit der CH vergleichen.
 
Meinte doch eher, das jeder den Selben Betrag X zuverfügung hat. Oder wie es in der NHL genannt wird, Salary Cup.
Nebst der Meisterschaft und der Champions League hat Zürich sicher auch den Salary Cup gewonnen, keine Frage.

Aber die Forderungen nach einem Salary Cap sind unsinnig. Eine Organisation, wie die grossen US-Amerikanischen Leagues sie sind, wäre hier unvorstellbar im Eishockey. Vielleicht kann man das mit Pickleball oder Ultimate Frisbee aufbauen, aber nicht mit einer Sportart, die hier bereits so verankert ist, wie das Eishockey oder der Fussball.

Vielleicht kommt irgendwann ein Investor und straft mich Lügen. Da will ich dann aber auch nicht mehr Teil davon sein.
 
Einen echten Salary Cap wird es in der NLA sicher nie geben aber über eine Form von "Financial Fairplay" wurde vor wenigen Jahren ja noch ziemlich ernsthaft nachgedacht. Hat man jetzt aber lange nichts mehr davon gehört. Vermutlich weil die meisten Klubs die Coronakrise besser als erwartet überstanden haben.
 
GC/ZSC hat es geschafft, mit sehr viel Geld, viel Geduld und einer sehr durchdachten und cleveren Strategie etwas Grosses auf die Beine zu stellen (im sportlichen Sinne). Der Zuhälter mit den Autos macht nun mal sehr vieles richtig und ist nicht nur mit dem grossen Portemonnaie, sondern auch mit Herz und Verstand dabei.
Ich sehe es auch so, dass Zürich gegen alle drei Playoff-Gegner nie wirklich Gefahr lief, die Serie zu verlieren. Wenn sie nicht satt werden, dann sind die in den nächsten 3 Jahren nicht zu schlagen. So sehr es mich anscheisst, das zu sagen.

Trotzdem... Der alte ZSC wird einem direkt sympathisch, wenn man ihn mit der sterilen Lions-Organisation, mit ihrer GC-eigenen, zur Schau getragenen Hochnäsigkeit, vergleicht. Ich kann dieses idiotische Marketingheini-Publikum in ihren verkackten Poloshirts und mit den gelockerten Krawatten nicht mehr sehen. Stimmungshöhepunkt das High-Five mit dem Sitznachbarn (Geschäftskollege aus dem Netzwerk). Macht einen neuen Lions Heckaufkleber auf euren Kombi und schaut, dass ihr immer schön Steueroptimiert bleibt. Und dann geht scheissen ihr Trottel.
 
Also als unsinnig würde ich einen Cap nicht bezeichnen. Weniger unsinnig als jedes Jahr über die zu hohen Spielersaläre zu jammern und ein strukturelles Defizit auszuweisen.
Ich habe geschrieben, dass die Forderungen danach unsinnig seien. Aus den oben genannten Gründen.

Dass der moderne Sport ebenfalls unsinnig ist, darüber müssen wir uns nicht streiten.
 
Nur schon die Offenlegung der gesamten Lohnsumme wäre ein Fortschritt und wäre sicher für viele Fans ein Aha-Erlebnis. Vom Z habe ich auf die Schnelle im Netz nicht mal einen Geschäftsbericht gefunden.
 
Wen interessiert das? In der Privatwirtschaft ist das ja auch nicht gang und gäbe
Doch. Bei den Banken hat man z.B. die Kennzahl "Cost/Income-Ratio" - im Eishockey wäre man hier sowieso stets über 1 (mehr Kosten als Einnahmen). Vgl: Hier haben Privatbanken gegen Retailbanken keine Chance Und nein, ich bin kein geschniegelter Banker mit nach hinten gegelten Haaren... 7 Jahre in dieser Industrie haben mir gereicht, aber gelernt ist gelernt.
 
Im Fussball gibt es ja seit ein paar Jahren von der Liga eine Auflistung der Super League Vereine. Da sieht man wie die Einnahmen zusammenkommen und wie hoch die Personalkosten sind.

Klar bringen tut es nichts, aber es schafft eine gewisse Transparenz. Interessant wäre es allemal…
 
Nützen tuts mir natürlich nichts, aber es wäre schon interessant zu vergleichen, mit welchen Summen die einen operieren und mit welchen andere.
Der Z macht seit Jahren - bzw. meines Wissens seit der Fusion - jedes Jahr zwischen 5 bis 8 Millionen Verlust. Frey wollte eigentlich sich schon lange (finanziell) zurück ziehen, da dann aber die Organisation nicht mehr sicher wäre bzw. kein Nachfolger da ist, der das Defizit wie Frey jedes Jahr deckt, hat er davon Abstand genommen. Insbesondere, um die Jugendförderung nicht zu gefährden, die ihm am meisten am Herzen liegt.

Man kann vom ZSC halten was man will. Aber da wurde einfach eine super Organisation auf die Beine gestellt von A bis Z. Der wird richtig professionell geführt, da ist der EHC im Vergleich ein Amateurverein.
Dass über die Jahre natürlich ein reines "Cüplipublikum" generiert wurde ohne wirkliches Fachwissen, ist irgendwie nur normal und bei jeder Professionalisierung eines Vereins inklusive Erfolg immer der Fall.
 
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