Was ist das vorläufige Fazit der Mirogate-Affäre?
Er wird für seinen Koks-Ausgang in heimischen Gefilden belohnt mit einem Monat unbezahlten Ferien (quasi ein Sabbatical), einer Aufbesserung seines Zahltages und der Möglichkeit, in einem zum weiteren Favoritenkreis gehörenden Team noch in dieser Saison um den Meistertitel spielen zu können.
Er fällt also seinen Teamkollegen resp. der ganzen Organisation vom EHC Kloten zweimal in den Rücken. Erstens mit seinem absolut unprofessionellen und egoistischen Verhalten im finnischen Nachtleben und zweites mit dem Transfer in der laufenden Spielzeit zu einem direkten Konkurrenten. Für mich persönlich als EHCK-Vollblut-Anhänger sind seine Aktionen auf etwa gleicher Stufe wie der unsägliche Abgang von Pittis und viel unrühmlicher als zum Beispiel der That‘s-Business-Transfer von Denis zum Z.
Die (sportliche) Führung des EHCK hat aus meiner Sicht in dieser Geschichte alles richtig gemacht. Sie wussten vom Kokain-Konsum, wollten sich vom Spieler sofort trennen; einerseits um das freigewordene Salär für einen neuen Import einsetzen zu können, andererseits wohl auch weil es sich imagemässig selten auszahlt einen koksenden Spieler unter Vertrag zu haben.
Der SCB resp. der Chole-Marc ist mit seiner offiziellen Medienmitteilung so zynisch, dass mir speiübel dabei wird. Ein grosser, weitsichtiger CEO oder GM hätte in dieser Situation gesagt „Ja, wir geben Miro eine zweite Chance. Aber nicht in dieser Saison, weil wir so den fehlbaren Spielern gleich unmittelbar nach seinem Vergehen noch belohnen und vielleicht auch, weil das Ganze einen üblen Nachgeschmack Richtung Wettbewerbsverzerrung hat“. Ich würde gerne wissen, wie laut und unaufhörlich er zusammen mit Klausi losgeheult hätte, wenn ihm beim SCB das gleiche passiert wäre und sein Topscorer vor den Playoffs bspw. beim Z landen würde.
Ein grosser Sportsmann hätte, nachdem er verlauten liess, dass ihm die ganze Sache unendlich leidtue und er sich in aller Form beim Team, den Fans, den Sponsoren und dem EHC Kloten entschuldigte, die Grösse gehabt, in dieser Saison nicht mehr in den CH-Meisterschaftsbetrieb einzugreifen und so, neben dem EHC bereits zugefügten Schaden auch noch die Möglichkeit zu bekommen, in der Post-Season dem selben Team auch noch im direkten Duell auf dem Eis sportlich weh zu tun.
Ja, ich bin ein hoffnungsloser Hockeyromantiker, aber mein Verständnis von sportlicher Fairness und Grösse hat gestern wieder einmal ganz gewaltig eines an den Kessel gekriegt.
Mir bleibt nur die Hoffnung auf Karma und dass wir in den diesjährigen Playoffs die Mutzen in die Ferien schiessen. Und für mich still und heimlich hoffe ich, dass Schreiber dann in einer dieser Partien dem Aaltonen den Convery zeigt…
Und zu guter Letzt noch dies, liebe Führung des EHC Kloten. Wenn wir dann im ersten Heimspiel der Saison 25/26 diejenigen Spieler verabschieden, welche nach der laufenden Saison nicht mehr bei uns engagiert sind, und Miro auch dort Spalier steht, dann kotze ich im Strahl und ihr seht mich nie wieder in dieser Halle!!!
PS: Die Länge der Sperre ist ein Witz und dass hier das Ganze weder vom Verband noch von der Liga zumindest kritisch kommentiert wird, passt wunderbar in das Gesamtbild der Herren, die dort am Steuer sitzen.