Presseschau

Tagi-Dominic Duss zum Spiel von heute:

EHC gewinnt letztes Spiel in Küsnacht
Kloten erarbeitet sich 3:2-Sieg im kleinen Derby


Auch gegen die GCK Lions verspielen die Unterländer eine 2:0-Führung und wenden eine Verlängerung noch ab. Diesmal erzielt Jorden Gähler in der 58. Minute das entscheidende Tor.

135 Sekunden vor Schluss erlöst Jorden Gähler die Klotener. Der Verteidiger zieht an der blauen Linie ab und trifft ins hohe Eck. Die GCK Lions versuchen ohne Goalie die nächste Niederlage im kleinen Zürcher Derby abzuwenden, doch Dominic Nyffeler wehrt alles ab. Der EHC gewinnt auch das fünfte Duell der Saison gegen das ZSC-Farmteam. Wieder knapp, wie zuletzt Mitte Januar im Heimspiel, als er nach einem 3:1-Vorsprung gar in Rücklage geriet und sich noch 6:5 durchsetzte.

Nicht ganz unverdient ging der Leader im letzten Spiel der Saison auf der Kunsteisbahn in Küsnacht – sollten die GCK Lions ins Playoff kommen, spielen sie dann in Oerlikon – als Sieger hervor. Denn im Schlussdrittel war Kloten besser, drückte phasenweise richtig, nur wirklich gute Torchancen waren Mangelwarte – bis Gähler eben die Lücke fand.

Nur einen Unterzahl-Treffer kassiert
Es war ein hart erarbeiteter Sieg. Wie am Freitag daheim gegen die EVZ Academy liess sich der EHC einen 2:0-Vorsprung nehmen. Dieser resultierte aus zwei Powerplay-Toren im Startdrittel. Dario Meyer schoss nach einem Ablenker von Niki Altorfer an den Pfosten das 1:0 (9.), Patrick Obrist verwertete einen durch Marc Marchon erzwungenen Abpraller (17.).

Auch die Gastgeber konnten im ersten Durchgang dreimal in Überzahl spielen, doch Klotens Boxplay war erneut zu stark. Zu Beginn des Mittelabschnittes verpasste der Favorit im Powerplay das 3:0. Die Junglöwen nutzten einen Puckverlust von Robin Figren in der eigenen Zone zum Anschlusstreffer und kamen danach dem 2:2 mehrfach nahe.

Weiter auf Qualifikationssieg-Kurs
Die fünfte Klotener Strafe war dann eine zu viel. Nyffeler wurde von Noah Meiers in hohe Eck gezieltem Schuss erwischt (39.). Der EHC steigerte sich nach einem weiteren dürftigen Powerplay im Schlussdrittel. Zuerst überstand er eine Strafe und schnürte dann die GCK Lions zunehmen ein. In der 49. Minute vergab Rihards Melnalksnis nach einem Querpass die beste Möglichkeit zum 3:2. Doch die unermüdlichen Offensivbemühungen wurden schliesslich belohnt. Es sind genau diese engen Spiele, die Kloten für sich entscheiden muss, um sich nicht mehr vom eingeschlagenen Kurs zum Qualifikationssieg abbringen zu lassen.

Am Mittwoch trägt Kloten das drittletzte Heimspiel der Qualifikation aus. Das fünfte Duell der Saison gegen den SC Langenthal steht an. Der EHC bezwang den Tabellenfünften am vergangenen Dienstag auswärts 5:0.
 
Und dann noch der Tagi (Dominic Duss) zur gestrigen Niederlage:

EHC verspielt zwei Punkte

Kloten kassiert eine brutale Niederlage

Die Unterländer verpassen ihren 20. Heimsieg in Serie. Sie führen eine Minute vor Schluss gegen Langenthal 4:2 und lassen sich dann innert weniger als 90 Sekunden dreimal erwischen.

Weniger als eine Minute fehlte Kloten zum 20. Heimerfolg in Serie. Die Fans bejubelten ihn schon. Der EHC führte gegen Langenthal mit zwei Toren. Nach Andri Spillers 4:2 im Powerplay (57.) schien die Partie gelaufen. Die Gäste hatten in der 55. Minute eine Fünf-Minuten-Strafe gefasst. Doch dann kassierte Martin Ness zwei Minuten. Ohne Goalie verkürzte der SCL nach 59:04 und schaffte 9 Sekunden vor der Sirene gar den Ausgleich.

Die Klotener gaben das Spiel komplett aus der Hand. Die Verlängerung dauerte nur 31 Sekunden, da sorgte Elo mit seinem zweiten Treffer für Klotens erste Heimniederlage seit dem 25. September 2021 (2:3 n.P. gegen Sierre). Soweit hätte es der Leader nie kommen lassen dürfen. Denn er hatte den Gegner und die Partie über weite Strecken im Griff.

Lange auf Kurs

Zu Ehren seiner ersten Meisterhelden von 1967 trat der EHC in Trikots mit dem damaligen Logo an. Das Jubiläumsspiel begann mit einem Dämpfer in der 5. Minute. Goalie Sandro Zurkirchen, der zuletzt fünfmal verletzt gefehlt hatte, wollte die Scheibe hinter dem Tor abfangen. Fuss luchste sie ihm ab, Wyss schoss zum 1:0 für die Gäste ein. Klotens Reaktion auf den Rückstand erfolgte prompt, zwei Minuten später lenkte Spiller erfolgreich zum Ausgleich ab. Und nach zwei dürftigen Powerplays – darunter 26 Sekunden mit Fünf gegen Drei – schoss Niki Altorfer den Leader noch im ersten Drittel in Führung.

Im Mittelabschnitt drückten die Zürcher Unterländer auf das 3:1. Dario Meyer, Marc Marchon und Spiller liessen gute Chancen aus. Marchon gelang schliesslich in der 35. Minute die verdiente Resultaterhöhung. Auch diesen Treffer bereitete Meyer herrlich vor. Die Oberaargauer blieben bis auf wenige Abschlüsse blass.

Qualifikationssieger dank Punktgewinn

Kloten überzeugte erneut in Unterzahl – jedenfalls bis zur Verlängerung –, Marchon vergab bei einem Konter gar das 4:1. (46.). Die Oberaargauer witterten daraufhin ihre Chance und kamen nach einem Puckverlust des Heimteams in der Mittelzone auf 2:3 heran. Vor allem gaben sie sich nach dem vierten Gegentor noch nicht geschlagen, während sich die Gastgeber zu früh als sichere Sieger fühlten.

So schnell kann es gehen im Hockey, doch einem Aufstiegsanwärter wie Kloten darf das schlicht nicht passieren. Nun ist wichtig, dass Coach Jeff Tomlinson, sein Staff und seine Spieler ihre Lehren daraus ziehen, damit es nie wieder soweit kommt. Dass der Qualifikationssieg mit dem einen Punkt vorzeitig gesichert wurde – weil Olten am Dienstagabend auswärts Thurgau 1:2 unterlag; der Verfolger kassierte die beiden Tore in den letzten zweieinhalb Minuten –, war nach diesem bitteren Ende nur ein minimer Trost.
 
Spannender Text aus der NZZ, der Putins Bezug zur Sportwelt ausleuchtet, mit Verflechtungen ins Schweizer Eishockey



Die Sportfreunde aus St. Petersburg: Wladimir Putins Kartell der Macht fusst auf dem Sport
Der Aufstieg Wladimir Putins begann in einem Judo-Trainingsraum in St. Petersburg – die Beziehungen, die er dort als Jugendlicher knüpfte, halten bis heute. Im Mittelpunkt stehen die Rotenberg-Brüder.

Daniel Germann


Die Geschichte nimmt ihren Anfang im Jahr 1963 in Anatoli Rachlins Sambo Club in der Stadt St. Petersburg, die damals noch Leningrad hiess. Auf den Matten des Kampfsportklubs begegneten sich Wladimir Putin und Arkadi Rotenberg zum ersten Mal. Putin war da elf Jahre alt, Rotenberg ein Jahr älter. Schon da war klar: Die beiden verband eine gemeinsame Leidenschaft – die Leidenschaft zu gewinnen, die Leidenschaft, gross zu werden, die Leidenschaft, Geschichte zu schreiben.



Im November 2019 kehrte Putin noch einmal für eine kurze Visite in einen der ältesten russischen Sportklubs zurück. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass belegte den Besuch mit einem Bild, das den russischen Staatspräsidenten inmitten jugendlicher Kampfsportler zeigt. In einer väterlich-fürsorglichen Geste legt er den jungen Kämpfern in ihren weissen Trainingsanzügen die Arme um die Schultern.

Sambo ist eine Kampfsportart, die ihre Wurzeln im japanischen Judo und Jiu-Jitsu hat. Basierend auf diesen alten Verteidigungskünsten entwickelte die sowjetische Armee ab den 1920er Jahren eine Ausbildung, in der die traditionellen Techniken mit dem Nahkampf verschmelzen. Für den jungen Wladimir Putin sollte das strenge, disziplinierte Training zur Lebensschule werden. Als er in jenen Novembertagen 2019 in den Sportklub zurückkehrte, lobte er seinen ersten Förderer Rachlin gemäss Tass als einen «herausragenden Trainer und einen Mann von grosser Weisheit», dessen Erfahrung ihm auf seinem Weg sehr geholfen habe.

Während seiner ersten Wahlkampagne im Jahr 2000 sagte Putin in einem langen Interview, das später in das biographische Buch «First Person» einfloss: «Judo ist nicht nur ein Sport. Es ist eine Philosophie. Sie lehrt dich Respekt vor älteren und jüngeren Gegnern. Es ist nichts für Schwächlinge. Du trittst auf die Matte, verbeugst dich und folgst einem Ritual.»

Doch in Rachlins Sambo Club lernte Putin nicht nur Disziplin, er knüpfte auch die Verbindungen, die seine politische Karriere bis heute prägen. Zu Arkadi Rotenberg, seinem ersten Sparringpartner, zu dessen sechs Jahre jüngerem Bruder Boris Rotenberg und zu Gennadi Timtschenko, der später als Finanzierer zum Trio stiess und die St. Petersburger Sportfreunde komplettierte. Sie alle gehören heute zu den reichsten und mächtigsten Männern der Welt und bilden ein Kartell, auf dem der Aufstieg und die Macht Wladimir Putins fussen.

Man muss diese Wurzeln kennen, um Putins Leidenschaft und Nähe zum Sport zu verstehen. Der Sport und die Erfolge, die die Russen auf dieser Bühne immer wieder feiern, sind für ihn ein Mittel der politischen Propaganda. Er stiftet Selbstbewusstsein und Nationalstolz. Doch mehr noch baute Putin auf den Freundschaften, die er im Sport knüpfte, das Netzwerk auf, das ihn heute zu einem der mächtigsten Menschen der Welt machte und ihn stützt.


Plötzlich reich
Die Wege der jungen Kampfsportler trennten sich früh. Putin ging zum Geheimdienst KGB und begann dort seinen Aufstieg in Richtung Politik. Arkadi Rotenberg zog es in den Sport. Er schrieb sich in der St. Petersburger Lesgaft University für physische Ausbildung, Sport und Gesundheit ein. Nach dem Abschluss 1978 verdiente er sein erstes Geld als Judotrainer. Dann versuchte er sich gemeinsam mit Wasili Schestakow, einem anderen ehemaligen Schüler aus dem Sambo Club, als Organisator von Sportveranstaltungen.

Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, wohin Rotenberg das Schicksal noch führen würde. Schestakow sagte dem Magazin «The New Yorker» 2017: «Wir hatten unser Leben lang im Sport gearbeitet. Und dann, von einem Tag auf den andern, waren da Glasnost (Öffnung), Perestroika (Umgestaltung) und Business, all diese Wörter, die uns bisher fremd waren. Keiner von uns hatte bis zu diesem Zeitpunkt eine Ahnung davon, wie man Geschäfte macht.»

Die Zäsur, die Michail Gorbatschow, der damalige Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, einleitete und die Anfang der 1990er Jahre zum Zusammenbruch der Sowjetunion führte, überforderte nicht nur die jungen Sport-Enthusiasten, sondern ein ganzes Land. Aus dem Chaos des Moments entstand die Klasse der Oligarchen, die durch die Privatisierung von Staatsunternehmen über Nacht reich wurden.

Die wenigsten von ihnen hatten mit einem solchen Aufstieg gerechnet. Boris Rotenberg zog mit seiner Ehefrau Irina nach Finnland. Die beiden sind geschieden. Irina, die mittlerweile den Namen Irene Lambert trägt, sagte dem «New Yorker»: «Wo wären wir heute, wenn die Sowjetunion nicht kollabiert wäre? Arkadi würde wahrscheinlich irgendeine Sportorganisation leiten, und Boris wäre ein erfolgreicher Trainer.»

Stattdessen sind sie nun die stillen Freunde, die Putin im Hintergrund den Rücken decken und ihm zu Hilfe eilen, wann immer er Unterstützung braucht. Die Freundschaften aus den Jugendjahren rissen nie. Solange sie noch in St. Petersburg lebten, trafen sie sich mit anderen ehemaligen Kampfsportschülern zu regelmässigen Trainings. Der 2013 verstorbene Anatoli Rachlin sagte der Regierungszeitung «Iswestija» in einem seiner letzten Interviews: «Sie waren Jugendfreunde, und Putin hat diese Kameradschaft auch später stets bewahrt. Er arbeitete nicht mit diesen St. Petersburger Jungs zusammen, weil sie schöne Augen hatten, sondern weil sie ihm zuvor bewiesen hatten, dass er ihnen vertrauen kann.»

In der Biografie «First Person» sagte Putin: «Ich habe eine Menge Freunde, aber nur wenige Menschen sind mir wirklich eng. Sie haben sich nie von mir distanziert, sie haben mich nie betrogen, und ich habe auch sie nie hintergangen. Für mich ist es das, was am meisten zählt.»

Arkadi Rotenberg belohnte er für diese Loyalität nach der Annexion der Krim, indem er ihm den Bau der 19 Kilometer langen Brücke übertrug, die die Halbinsel seit 2018 mit dem russischen Festland verbindet. Rotenberg erhielt den Zuschlag für das 9 Milliarden Dollar teure Bauwerk, ohne dass der Auftrag jemals ausgeschrieben worden wäre.

Zusammen mit seinem Bruder Boris hatte Rotenberg 2008 Stroigazmontazh, kurz S. G. M. Group, gegründet. Das Unternehmen spezialisierte sich auf den Bau von Gaspipelines und Stromleitungen in Russland. Den Grundstein dazu legte Rotenberg mit dem Erwerb von fünf Bau- und Unterhaltsfirmen, die er dem staatlichen Energiekonzern Gazprom für umgerechnet 348 Millionen Dollar abnahm. In den ersten fünf Jahren des Bestehens verdiente das neue Unternehmen mehr als zwei Milliarden Dollar. Den Grossteil davon dank Regierungsaufträgen.

Da hatte sich die Bekanntschaft zwischen Putin und Arkadi Rotenberg erstmals konkret materialisiert. Doch schon in den 1990er Jahren war die Freundschaft auch zur Geschäftsbeziehung geworden. Putin war damals stellvertretender Stadtpräsident von St. Petersburg. Rotenberg trat mit der Idee an ihn heran, einen professionellen Judoklub in der Stadt zu gründen.


Putin willigte ein, und zu den Geschäftsleuten, die die Idee finanzierten, gehörte der Rohstoffhändler Gennadi Timtschenko. Er lebte mit seiner Familie längere Zeit in Cologny bei Genf. Heute soll er seinen Wohnsitz nach Moskau zurückverlegt haben. Doch noch 2021 führte ihn das Magazin «Bilanz» mit einem geschätzten Vermögen von 20 Milliarden Dollar in der Liste der reichsten Schweizer.

Während seiner Zeit in der Romandie betätigte sich Timtschenko als Kunstmäzen und Gönner des Genf/Servette Hockey Club, auch wenn der damalige Besitzer Hugh Quennec das immer zu verschleiern versuchte. Zu brisant war das Engagement des Oligarchen aus dem engsten Zirkel Putins.

Im Kampfsport waren die Sportfreunde aus St. Petersburg gross geworden, im Eishockey fanden sie ihre gemeinsame Leidenschaft. Arkadi Rotenberg ist Präsident des KHL-Klubs Dynamo Moskau, Gennadi Timtschenko ist Präsident von SKA St. Petersburg und leitet gleichzeitig auch den Verwaltungsrat der Kontinental Hockey League. Zusammen mit Boris Rotenberg besitzen sie die Hartwall-Arena in Helsinki, in der das finnische Team Jokerit spielt, das an der KHL-Meisterschaft teilnahm, ehe es sich wegen des Angriffs der Russen auf die Ukraine am Wochenende aus den Play-offs zurückzog. Roman Rotenberg, ein Sohn von Boris, ist CEO der Arena.
 
... und hier noch die Fortsetzung


Acht Tore für Putin
Und über all ihnen schwebt Wladimir Putin, der seine Leidenschaft für das Eishockey nie zu verbergen versucht hat und immer wieder öffentlich auslebt. Zu seinen grössten Vergnügen zählen die gelegentlichen Eishockeypartien an der Seite von ehemaligen und gegenwärtigen russischen Topspielern. Ein Match, in dem NHL-Legenden wie Pavel Bure oder Waleri Kamenski ihm die Scheibe zu acht Toren auf die Stockschaufel legen, ist auf Youtube ein Klick-Hit. Am Anfang des gut sechsminütigen Videos begrüsst der Freiburger René Fasel, ehemaliger Präsident des internationalen Eishockeyverbands, als Schiedsrichter des Gaudis das Publikum in russischer Sprache. Putin steht daneben und strahlt.

Fasel war 1994 mit Unterstützung der Russen ins höchste Amt im internationalen Eishockey gehievt worden. Schon zuvor hatte er enge Beziehungen zur mächtigen Eishockey-Nation gepflegt. 1986 hatte er das damals noch übermächtige Nationalteam «Sbornaja» zum Testspiel in die Schweiz geholt, 1990 den Wechsel von Slawa Bykow und Andrei Chomutow zu seinem Stamm- und Herzensklub Fribourg-Gottéron eingefädelt.


Damals war Putin noch einer der ungezählten Soldaten im Dienste der Kommunistischen Partei gewesen. Niemand konnte ahnen, dass er dereinst zum mächtigsten Mann Russlands und zum Schrecken der westlichen Welt aufsteigen würde. Doch den Grundstein zu seiner Politkarriere hatte er da in Anatoli Rachlins Sambo Club längst gelegt.

Putin hat dem internationalen Sport gedient und sich ihn auch zunutze gemacht. Wer immer eine hohe Funktion in einer wichtigen Organisation innehat, kommt früher oder später nicht an ihm vorbei. Sie waren alle da: von den Fifa-Präsidenten Joseph Blatter und Gianni Infantino über den IOK-Präsidenten Thomas Bach bis hin zur französischen Skilegende Jean-Claude Killy. Sie alle drückten dem mächtigen Russen in Freundschaft die Hand.

Killy war im Vorfeld der Olympischen Spiele 2014 in Sotschi als Mitglied des IOK Chef des Koordinationskomitees gewesen und lobte Putins Warmherzigkeit in den höchsten Tönen. Vielleicht gehört der Franzose sogar zum Kreis jener Menschen, die sich gemäss der Definition in Putins Biografie «First Person» zum engsten Freundeskreis zählen dürfen.

Ganz sicher in diesen gehören die Brüder Rotenberg, deren Aufstieg in einem Judo-Trainingsraum von St. Petersburg seinen Anfang nahm. Die Spiele von Sotschi waren sportlich Putins wichtigstes Projekt. Mit ihnen wollte er sich im Innern des Landes ein Denkmal setzen, gegen aussen aber auch das Signal senden: «Seht her, ihr könnt uns nicht stoppen. Wir erreichen, was auch immer wir erreichen wollen.»


In der Vorbereitung der Spiele verpflichtete das nationale olympische Komitee Russlands den erfahrenen Schweizer Funktionär Werner Augsburger als Sportdirektor für die Spiele. Der Walliser sagt: «Es war offensichtlich, dass Sotschi ein Prestigeobjekt der Regierung war.» Die Russen taten alles für den Erfolg und brachen dabei alle Regeln, wie die Entlarvung des staatlich gesteuerten Dopingprogramms später belegte.

Die Infrastruktur für die Spiele stampfte Putins Regierung innerhalb kürzester Zeit aus dem Boden. Am Schwarzen Meer entstanden modernste Sportstätten, Ski-Resorts, ein ganzes Netz von Strassen. Die Kosten für dieses Mammutprojekt sollen 51 Milliarden Dollar betragen haben. Und ein grosser Teil dieses Geldes floss in die Taschen der Brüder Rotenberg und ihres Firmenkonglomerats. Das Band der gemeinsamen St. Petersburger Jugend hält sie bis heute alle umschlungen.
 
Merci fürs Posten! Sehr interessanter Artikel.

Roman Rotenberg ist bzw. war bei den Jokerit-Fans ziemlich schnell eine verhasste Figur! Er liess die Gästekabine in der Hartwall Arena in den SKA St. Petersburg-Farben streichen, obwohl er ja Jokerit-CEO war. Verständlicherweise kam das nicht gut an und zeigte auch, für wen sein Herz wirklich schlägt. Jokerit Fans trugen und hielten während Spielen oftmals T-Shirts/Plakate mit "rrat problem" in Anspielung auf Rotenbergs verräterisches Verhalten hoch, was die korrupte Chefetage aber zu unterbinden wusste - und das in einem demokratischen Rechtsstaat wie Finnland! Die Rotenbergs mögen auf dem Papier (auch) finnische Staatsbürger sein, aber es ist allen klar, dass Väterchen Russland in allen Belangen absolute Priorität geniesst und der finnische Pass lediglich ein praktisches Accessoire ist um Sanktionen zu umgehen und in den Westen zu reisen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Tagi zum Spiel gegen Thurgau:

Der EHC lässt sich erwischen
Kloten verliert erstmals daheim nach 60 Minuten


Für ihren unkonzentrierten Auftritt werden die Zürcher Unterländer von Thurgau mit 2:5 abgestraft. Ohne Topskorer Faille und Marchon gerät die Torproduktion ins Stocken.

Eindrücklich ist die Heimbilanz des Qualifikationssiegers. Von 25 Partien verlor er nur deren drei. Einmal nach Verlängerung (4:5 gegen Langenthal), einmal nach Penaltyschiessen (2:3 gegen Sierre) – und ausgerechnet im 25. und letzten der Qualifikation setzte es für den EHC Kloten den ersten Nuller der Saison im eigenen Stadion ab. Das 2:5 gegen Thurgau war das Resultat eines Spiels, in dem die Unterländer unter ihren bisher gezeigten Leistungen blieben.

Die Gäste erzielten drei Powerplay-Tore, das erste in der Startphase (3.), weil sich Matteo Nodari bereits nach 54 Sekunden eine Strafe eingehandelt hatte. Pelletier schoss zum 1:0 ein, am Ende war der neue Ausländer an jedem Treffer der Ostschweizer beteiligt. Das Powerplay des EHC war für einmal zu wenig gefährlich, mit Ausnahme vom ersten, als Dario Meyer in der 8. Minute ausglich. Vier weitere Überzahlspiele liessen die Unterländer verstreichen, zwei davon im Schlussdrittel, nachdem Nodari kurz nach Ablauf einer Strafe gegen die Thurgauer auf 2:4 verkürzt hatte.

Zu wenig Gegenwehr
Es fehlte Kloten allgemein an Konzentration, Tempo und Biss. Offensiv brachte der Favorit schlicht zu wenig zustande. Coach Jeff Tomlinson schonte Topskorer Eric Faille sowie Marc Marchon. Er setzte dafür erstmals Valentin Claireaux zwischen Robin Figren und Andri Spiller ein, der Franzose fiel jedoch kaum auf. Figren rackerte zwar, zielte aber jedes Mal knapp daneben. Besonders im Mitteldrittel kam zu wenig Gegenwehr vom EHC. Dabei hätte er seine Heimbilanz gegen den Tabellenvierten noch veredeln können, doch Thurgau entführte zurecht als erstes Team in dieser Saison drei Punkte aus der Stimo-Arena.

Wer einen EHC in Playoff-Form erwartet hatte, wurde enttäuscht. Doch für Klotens Staff und Spieler ging es ja primär darum, vor dem Start der finalen Saisonphase noch das eine oder andere auszuprobieren. Goalie Sandro Zurkirchen war bei den drei Gegentoren in Unterzahl machtlos und wurde in der 26. Minute von Topskorer Ang ausgespielt, der so eine schöne Einzelleistung vollendete.

Am Samstag ist Kloten zum Abschluss der Qualifikation in Siders zu Gast. Gegen den HC Sierre bekundeten die Unterländer in den ersten zwei Partien Mühe. Sie mussten in der fünften Runde ihre erste Heimniederlage (2:3 n.P.) hinnehmen und verloren dann auch auswärts (2:4), ehe die Walliser in der Stimo-Arena 3:1 und zuletzt gleich 7:0 bezwungen wurden. Ein Sieg in der letzten Runde würde gut tun, um den Schwung in die Woche der Vorbereitung auf die Viertelfinal-Serie mitnehmen zu können.
 
K

kovalev

Guest
Sind wir mal ehrlich, alles andere als der Aufstieg wäre eine Riesenenttäuschung.
Die Erwartungen sind hoch; mit diesem Kader können wir uns nur selber schlagen.
Schodfo und Olten in Ehren, wenn sie uns schlagen sollten, dann nur deswegen, weil wir unser normales Leistungsvermögen in den entscheidenden 10-14 Tagen nicht abrufen konnten.
 
K

kovalev

Guest
Ich habe großes Vertrauen in unser Team und staff und ein super Gefühl, dass es klappt.
Ich bin sehr, sehr optimistisch!
 
Sind wir mal ehrlich, alles andere als der Aufstieg wäre eine Riesenenttäuschung.
Die Erwartungen sind hoch; mit diesem Kader können wir uns nur selber schlagen.
Schodfo und Olten in Ehren, wenn sie uns schlagen sollten, dann nur deswegen, weil wir unser normales Leistungsvermögen in den entscheidenden 10-14 Tagen nicht abrufen konnten.
einverstanden - hoffe einfach man kann die verlierermentalität endlich hinter sich lassen. Das letzte spiel bei welches um einigermassen etwas ging und wir gewonnen haben war der cup, lange her…
 
Oben